Dienstag, 29. März 2022

Die Kirmes ist wieder da: Auf dem Frühjahrssend in Münster war Corona ganz weit weg...


Zurück in die Normalität: Am vergangenen Sonntag ist der Frühjahrssend in Münster, die Deutschlandweit erste Kirmes in diesem Jahr 2022, zu Ende gegangen. Es war zugleich die erste Veranstaltung, die alle bösen Alpträume in Bezug auf Corona zumindest für neun Tage, bei herrlichem Frühlingswetter, vertreiben konnte. 

Der „Send“ hat wie die meisten Volksfeste auch einen historischen Ursprung, sein Name stammt von „Synode“ ab, so wurde die seit dem 9. Jahrhundert zweimal im Jahr abgehaltene Versammlung der Geistlichen und führenden Vertreter des Bistums bezeichnet. 

Neue Hoffnung 2022 für die Schausteller im Land

Die Schaustellerbranche ist eine der Branchen, die durch die Corona-Pandemie mit am härtesten getroffen wurde. Dem fahrenden Volk wurde ein Berufsverbot auferlegt, manche haben ihr gesamtes Stammpersonal verloren und andere hat es in die Insolvenz geführt. Als ob das noch nicht schlimm genug wäre, seitens der Politik, wurde die Volksfestkultur auch noch diffamiert, indem man sie mit reinen Saufgelagen gleichgesetzt hat.

 

 

 

Familienfreundliche Veranstaltung in Münster

Dabei ist der Großteil der Feste familienfreundlich ausgerichtet, bei denen Kinder mit ihren Eltern und Großeltern eine Runde Achterbahn fahren, gebrannte Mandeln naschen oder an der Losbude ein Stofftier gewinnen wollen. So wie in Münster, wo es nur glückliche Gesichter gab, ob bei den Besuchern oder den Schaustellern, von denen viele regelrecht überwältigt waren. Bis zu 250.000 Menschen haben sich über die neun Tage verteilt auf dem Festplatz amüsiert. 

Joep Hoefnagels, der mit gleich zwei Attraktionen, zum ersten Mal mit seinem 80-Meter-Kettenflieger Aeronaut und wieder mit dem Loopingkarussell Infinity, auf dem Send zu Gast war, konnte man in allerbester Stimmung antreffen: „Corona ist vorbei und es geht endlich wieder richtig los“. Hoffen wir mal, dass sein Optimismus eine Signalwirkung für die Branche haben wird und die kommenden Frühjahrsveranstaltungen, die bereits gebucht wurden, auch stattfinden können.

Spenden für die Opfer des Kriegs in der Ukraine

Philipp Heitmann, Vorsitzender des Schaustellerverbandes Münsterland, konnte zudem mit seiner nostalgischen Konzertorgel für einen guten Zweck Spenden von insgesamt 2.100 Euro sammeln. Das Geld wird über die Stadt Münster an die Menschen weitergeleitet, die durch den Krieg in der Ukraine alles verloren haben. Darüber hinaus wurde einigen Flüchtlingskindern die Gelegenheit gegeben, mit einer Hilfsorganisation den Send kostenlos zu besuchen, um sich ein wenig ablenken zu können.

Wie funktionierte das Sicherheitskonzept in Bezug auf Corona?

Das Hygienekonzept orientierte sich an den Vorgaben der Coronaschutzverordnung in der ab dem 19.03.2022 gültigen Fassung; danach galt die Zugangsbeschränkung „3G“ und keine Verpflichtung, eine Maske zu tragen. An den Hauptzugängen sowie auf dem Platz wurden stichprobenartige Kontrollen durchgeführt. Insgesamt führte das Sicherheitspersonal 37.000 solcher Stichproben durch, dabei wurde nur 116 Personen der Zugang oder die weitere Teilnahme an der Veranstaltung untersagt. Die Kontrollen wurden insgesamt gut akzeptiert, viele zeigten ihre Nachweise ohne Aufforderung vor.

Mitmach-Send im Sommer wieder geplant

2019 gab es die letzte Aktion, in diesem Sommer zum nächsten Send (14. bis 18. Juli 2022) wird es wieder Kasperle-Theater, Hüpfburgen und weitere Aktionen für Kinder geben, die keine Möglichkeit haben, in den Sommermonaten zu verreisen.

https://www.stadt-muenster.de/send

März 2022. Dominik A.J. Sourek/LAURUS-Team Düsseldorf

Copyright Fotos: Sourek


 

Ein Highlight in Münster: das Loopingkarussell Infinity