Mittwoch, 24. April 2019

Größte transportable Achterbahn der Welt nach 23 Jahren wieder in Köln-Deutz. Schausteller Michael Barth über den Klassiker "Olympia Looping"

Der Olympia Looping ist auch nach 30 Jahren noch eine Attraktion auf den Rummelplätzen

Schausteller Rudolf Barth hatte eine Idee und startete 1983 mit seinem eigenen Team, Technikern der Firma Anton Schwarzkopf, dem Ingenieurbüro des Achterbahn-Gurus Werner Stengel und der BHS – Bayerische Berg-, Hütten- und Salzwerke im Werk Peißenberg die Planung und den Bau der ersten transportablen Achterbahn mit Fünffachlooping der Welt.

Die Premiere fand 1989 auf dem Münchener Oktoberfest statt. Jetzt trägt der Enkel Michael Barth die Verantwortung für die Achterbahn der Superlative: 1250 m Schienenlänge, 900 Tonnen Gewicht, 32,5 Meter Fahrbahnhöhe, Grundfläche 86,5 m x 38,5 m, Fahrgeschwindigkeit bis zu 100 km/h. Mit einer vertikalen Beschleunigung von 5,2 g geht es in den ersten Looping rein.

Im Jahre 1996 stand der Olympia Looping schon mal in Köln-Deutz. Jetzt ist den Veranstaltern des Kölner Frühlingsfestes, der Gemeinschaft Kölner Schausteller e.G. (GKS) ein absoluter Coup gelungen: Der Achterbahngigant mit den fünf Loopings ist seit Ostersamstag wieder zu Gast am Deutzer Rheinufer und nimmt hier 1/8 des gesamten Platzes ein. Vom Kirmesplatz aus genießt man einen wunderschönen Blick auf das Wahrzeichen der Stadt Köln, den Kölner Dom.

Anlässlich der Rückkehr nach 23 Jahren sprach LAURUS mit Michael Barth, Schausteller in der 6. Generation:
LAURUS: Wie ist es zu dem Gastspiel auf dem Kölner Frühlingsfest gekommen? 
Michael Barth: Die GKS hat bei uns angefragt, ob wir in diesem Frühjahr mit der Bahn nach Köln kommen wollen. In unserer Familie hat dann der Familienrat getagt und wir haben wie immer gemeinsam beschlossen, auf welchen Plätzen wir gastieren werden. So ist die Entscheidung dann für das Deutzer Frühlingsfest gefallen.

Der Olympia Looping hat in den letzten Jahren nur noch wenige Plätze* gehalten, woran liegt das? 
Michael Barth: Das Verhalten der Kirmesbesucher hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Familien tendieren eher dazu, einen Tag in einem Freizeitpark zu verbringen, außerdem sind die Kosten enorm gestiegen, da muss man schon sehr genau rechnen, welche Plätze sich lohnen. Unser wichtigster Platz ist nach wie vor das Münchener Oktoberfest, mit diesem Auftritt dort halten wir den Olympia Looping am Leben.
* außer dem Stammplatz auf der Münchener Wies’n ging es in den Wiener Prater (Gastspiel über mehrere Monate), in das Winter Wonderland nach London und alle zwei Jahre nach Düsseldorf und zur Cranger Kirmes.

Blickfang auf den Kirmesplätzen: Olympia Looping
 

Wie wird man Betriebsleiter der größten transportablen Loopingbahn der Welt? 
Michael Barth: Schon als Kind war ich oft beim Auf- und Abbau mit dabei. Damals habe ich schon eine gewisse Faszination für diese Bahn empfunden. Unsere Familie betreibt noch einen Freizeitpark im Taunus, das Taunus Wunderland. Mein Bruder hat sich mehr für den Freizeitpark interessiert und ich eben für den Olympia Looping. So einen Job kann man nur machen, wenn man eine gewisse Begeisterung mitbringt und mit vollem Herzblut dabei ist.

Was machen Sie während der Zeit, in der die Achterbahn auf keinem Kirmesplatz steht?
Michael Barth: Da gibt es immer jede Menge zu tun, um die Bahn in Schuss zu halten. Wir haben 2017 die Stützen und Schienen komplett lackiert, das ist natürlich eine hohe Investition. Ein Jahr später kam dann eine neue LED-Beleuchtung dazu. In der näheren Zukunft wird der Fünfer-Looping mit neuartigen Magnetbremsen ausgestattet.

Auf welchen Volksfestplätzen wird der Olympia Looping in diesem Jahr noch anzutreffen sein?
Michael Barth: Auf der größten Kirmes am Rhein in Düsseldorf, dann auf der Cranger Kirmes und natürlich wieder auf dem Oktoberfest in München.

Tipp: Auf dem Kölner Frühlingsvolksfest in Köln-Deutz ist der Olympia Looping noch bis zum 5. Mai 2019 zu erleben.

Weitere Infos unter www.olympialooping.de und www.taunuswunderland.de


Schausteller Michael Barth


April 2019. Dominik A.J. Sourek
Copyright Fotos: Sourek 


 

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