Freitag, 16. November 2012

Wool School Project mit Horst Wanschura und der Staatlichen Modeschule Stuttgart: Modenachwuchs zeigt experimentelle Entwürfe mit Wolle

Die Siegerarbeiten im Schaufenster von Horst Wanschura, Stuttgart
"The CAMPAIGN FOR WOOL LTD.", eine Initiative von Woolmark, veranstaltete im November 2012 erstmals Wool Weeks in Deutschland. Die Idee: Modeschulen vernetzen sich mit lokalen Modefirmen oder Boutiquen und erstellen experimentelle Arbeiten, die dann der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die Wool School Projects sind eine Fortführung der CAMPAIGN FOR WOOL, die im vergangenen Jahr startete. Als Schirmherr wird die Aktion von Seiner Königlichen Hoheit, dem Prinzen von Wales (Prinz Charles) begleitet.

Ziel war es, den Designern von morgen die intelligente Struktur der Wolle mit ihren nützlichen Eigenschaften und ihrer Vielseitigkeit nahezubringen. Gerade im Zeitalter einer Wegwerf-Gesellschaft – so ein Leitgedanke – ist im Hinblick auf die Ressourcenknappheit auf Wertigkeit und Nachhaltigkeit zu setzen. Wolle heißt: nachwachsende Faser, biologisch abbaubar, natürlich isolierend, atmungsaktiv, haltbar, formstabil, elastisch, sicher und schützend. Eine Faser, die von der Evolution perfektioniert wurde.

In Stuttgart hat sich im Rahmen der Aktion die Staatliche Modeschule Stuttgart (SMS) mit dem Mode-Avantgardisten Horst Wanschura verbunden. Am 8. November 2012 wurden die regionalen Gewinner vorgestellt – natürlich in der Stuttgarter Top-Boutique von Horst Wanschura. Die Jury-Mitglieder unterstrichen dabei die kreativen Leistungen der Stuttgarter Modeschüler und ihren Umgang mit Wolle. In Stuttgart waren als Juroren aktiv: Horst Wanschura, Robert Herzog, Dozent der Staatlichen Modefachschule Stuttgart, und Johann Mittermayr von Woolmark. Mittermayr ist Country Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz mit Office in der Modestadt Düsseldorf.

Wolle ganz vielseitig
Die Initiative von Woolmark hatte Horst Wanschura sofort begeistert: "Da wir schon seit vielen Jahrzehnten hochwertige Wollprodukte in unseren Damen- und Herrenkollektionen führen, die auch spezielle Oberflächenverarbeitungen vorweisen, wie z. B. gecrashte und verkochte Wolle oder Cool Wool im Kostüm- und Anzugbereich, freue ich mich, mit meinem Geschäft und unseren Designlabels wie Yohij Yamamoto, L.G.B., Ann Demeulemeester, Issey Miyake und viele mehr das Wool School Project in Stuttgart unterstützen zu können. Auf die Reaktion meiner Kunden bin ich sehr gespannt."

Laut Aussage von Peter Paul Polte, dem langjährigen Chefredakteur der TextilWirtschaft, ist Wanschura Deutschlands einziger Avantgardist in der Mode-Einzelhandelslandschaft. Dabei spielt er gekonnt mit dem Mix von Business, Casualwear, Sportswear bis hin zu Eventwear. Seine Boutique befindet sich in der Stuttgarter City in der Kronzprinzstraße 28, nur wenige Meter von der Königstraße entfernt. 

Über den Modenachwuchs: Die Staatliche Modeschule Stuttgart ist mit ihrem Ausbildungsprogramm einzigartig in Baden-Württemberg und gehört mit zu den renommiertesten Modeinstitutionen Europas. Mit modernster Ausstattung und einem qualifizierten Dozenten-Team unter der Leitung von Sabine Dirlewanger bietet sie den Studierenden eine zukunftsorientierte Ausbildung mit besten Aussichten auf einen Arbeitsplatz bei namhaften Labels. Vermittelt werden Design, Konstruktion, Realisation, Produktplanung und -steuerung sowie Qualitäts-Management und Controlling.

Robert Herzog, Dozent für Modeillustration/ Aktzeichnen/ Kollektionskonzeption, hat die jungen Studierenden an die Aufgabe herangeführt. Das Motto "YESTERDAY – TODAY – TOMORROW" interpretiert für ihn den Lauf der Zeit. YESTERDAY steht für Handwerk und Tradition, aber auch Massenkonsum, schnelle Modetrends. TODAY greift das neue Zeitalter mit Slow Food, mit gemütlichen Kaffeehäusern, Gespräche führen anstelle von Party Hopping. TOMORROW antizipiert die Zukunft, macht Lust auf neue Kombinationen aus Tradition und High Tech. Drei Gruppen von Studierenden haben sich an dem Project WOOL SCHOOL beteiligt. 


Die Gewinner des Wool School Projects in Stuttgart sind:

1. Ipek Kara, Jahrgang 1991. Nach einem Praktikum, einer Ausbildung zur Modeschneiderin in Schwabmünchen und anschließender Tätigkeit im Ausbildungsunternehmen eines namhaften Outdoor- und Sportswearherstellers hat sie sich für das Studium zur Produktentwicklerin an der SMS entschieden. 2012 sicherte sie sich den 1. Platz an einem Projekt mit der Firma Stihl "Designentwicklung für Waldarbeiteranzüge" (entstanden als Teamarbeit).
 

2.Sarah Kaufmann, Jahrgang 1991. Das erste Praktikum an der privaten Modeschule in Albstadt bestärkte sie, nach dem Berufskolleg für Mode und Design in Stuttgart sich im September 2011 zum Studium zur Produktentwicklerin an der SMS zu immatrikulieren.
 

3.Gesa Gröning, Jahrgang 1992. Einem Praktikum in einer Modewerkstatt in Stuttgart schloss sie die Ausbildung zur Modeschneiderin in Meßstetten an. Im September 2011 startete sie dann das Studium zur Produktentwicklerin an der SMS.
 

4. David Cafisso, Jahrgang 1992. Er absolvierte zunächst ein Berufskolleg für Mode und Design in Stuttgart und war bereits in dieser Zeit kreativ in der Kostüm-Entwicklung für die Showgruppe Century Starlets tätig. Im September 2011 nahm er das Studium zum Produktentwickler an der SMS auf. Gleichzeitig ist er bei Breuninger in Stuttgart als Änderungsberater aktiv

5. Laura Geißler, Jahrgang 1989. Sie startete ihre Ausbildung zur Maßschneiderin in einem Maßatelier in Feucht und gewann bereits im 1. und 3. Lehrjahr Goldmedaillen im Rahmen des vom Bayerischen Maßschneiderverband ausgeschriebenen Jugendwettbewerbes. Im 2. Lehrjahr erzielte sie den 1. Platz bei einem Jugend-Creativ-Wettbewerb der Handwerkskammer Mittelfranken. Im Anschluss entschied sie sich für das Studiums der Produktentwicklung an der SMS.


6. Vanessa Palmer, Jahrgang 1990. Sie hat die Ausbildung zur Modeschneiderin in Murg abgeschlossen, anschließend ein Stipendium für weiterbildende Maßnahmen erhalten und 2010 war sie für ein halbes Jahr in Tansania, wo sie für die Konfektion und Realisation von Schuluniformen verantwortlich war. Bis zur Aufnahme ihres Studiums zur Produktentwicklerin an der SMS war sie als Modeschneiderin im Ausbildungsbetrieb tätig. Sie hat 2012 an dem Schulprojekt der Firma Stihl "Designentwicklung für Waldarbeiteranzüge" den 1. Platz gewonnen (entstanden als Teamarbeit).
 

Was steckt genau hinter der Campaign for Wool Ltd.? Sie ist eine internationale branchenübergreifende Kooperation von Firmen, die im Januar 2010 die Campaign for Wool ins Leben gerufen hat. Mitglieder sind führende Firmen aus der Modeindustrie, Interior Design und aus verschiedenen Produktionsbereichen der Wollindustrie.

Woolmark ist eine der bekanntesten Textilfasermarken. Das Woolmark Label wurde 1964 geschaffen und gehört Australian Wool Innovation (AWI), eine Not-for-Profit Organisation, im Besitz von über 27.000 Wollfarmern. AWI hat es sich zur Vision gemacht, zu einer florierenden und profitablen Wollindustrie beizutragen, die die Welt mit der besten natürlichen Faser ausstattet. 

Merinowolle zeichnet sich durch Festigkeit und Haltbarkeit aus, ist weich und luxuriös im Einsatz für die Textilindustrie. Wolle ist 100 Prozent Natur und eine erneuerbare Faser, denn jedes Schaf produziert jährlich neues Fleece. Schafe leben von Gras, Wasser, frischer Luft und Sonne. Wolle ist eine Faser, die natürlich wächst – nicht von Menschen geschaffen wird. www.woolmark.com 

November 2012. Ursula Maucher/Redaktion LAURUS Magazin
Copyright Fotos: PR/Woolmark

Die drei Juroren: Johann Mittermayr, Horst Wanschura, Robert Herzog (v.l.n.r.)
Horst Wanschura Boutique in Stuttgart

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